Geschichte

Als Grundlage einer späteren Landesleitung wurde im September 1931 in Schaan die erste Pfadfinderabteilung Liechtensteins gegründet. Anlass dazu gab die vorbildliche Hilfsbereitschaft der Schweizer Pfadfinder während der Reinüberschwemmung, der Wunsch des Landesfürstenpaares sowie auch die motivierte Jugend selbst. Alexander Frick baute als erster Führer der Liechtensteinischen Pfadfinder unter Mithilfe des erfahrenen Berner Feldmeisters Hans Eggenberger die Pfadfinderbewegung in Schaan auf. Die damals noch streng katholische Pfadfinderabteilung setzte sich unter anderem zu Ziel, die ausschliesslich männlichen Mitglieder „praktisch, geistig und seelisch zu stärken“. Der Anklang unter den Jugendlichen was gross und es fanden sich bald über 30 Mitglieder. 1938 wurden auf die Initiative von Migga Ospelt und Lotte Konrad die Pfadinderinnen „Fürstin Gina“ gegründet und die Pfadfinderbewegung in Schaan somit auch für Mädchen zugänglich gemacht.

Wir, die Pfadfinder von Schaan und Planken, sind seit dem Jahre 1991 im Pfadfinderheim Schmetta zu Hause. Davor hatten wir zwei weitere Pfadiheime, das erste war eine grössere „Baracke“ im Schaaner Zentrum genannt Chalet und das zweite beim Schaaner Sportplatz. Die Schmetta wurde von uns selbst finanziert und gebaut. Dies macht uns sehr unabhängig von allem. Wir haben speziell für die Instandhaltung des Heimes einen Heimwart. Dieser koordiniert Arbeiten die gemacht werden müssen, wie zum Beispiel: Putztage, Gartenpflege und diverse Umgestaltungsarbeiten. Zu unserer Abteilung gehören 15 Mormile, 21 Bienle&Wölfle, 20 Pfadfinder, 2 Pioniere, 25 Rover, was eine gesamt Mitgliederzahl von 93 insgesamt ergibt. Diese stimmt jedoch nicht ganz, da in diesen Zahlen Pfadfinder und Führer einberechnet sind. Wir haben jedoch noch tatkräftige Helfer, die nicht als aktive Führer in unserer Abteilung arbeiten, aber bei diversen Abteilungsaktivitäten und Veranstaltungen mithelfen.

Zu den Stufen: Als allererste Abteilung im Land haben die Schaaner Pfadfinder die Mormile eingeführt. Als Grundlage dieser Idee fungieren die Biberli, dies ist die entsprechende Stufe unseres Nachbarn der Schweiz. Dies fand im ganzen Land Anklang und die erste Nachahmergemeinde gibt es auch schon: die Balzner Abteilung hat sich unsere Idee abgeschaut und sie selbst umgesetzt. Wir sind stolz darauf, dass wir wieder einmal einen Trend gesetzt haben. Die Mormile sind Kinder im Kindergartenalter. Wir treffen uns jeden dritten Samstag, spielen Spiele und gehen hinaus in die Natur, um sie zu erleben und zu geniessen. Wir wagten uns in die Tiefen des Zauberwaldes, um dort einer verstreuten Fee zu helfen ihre sieben Sachen zu finden. In der Weihnachtszeit treffen wir uns in einer Versammlung in der Schmetta und backen Weihnachtskekse, die wir dann selber geniessen. In dieser Stufe sind Pfadfindertechniken noch zu schwer, also werden hier keine beigebracht. Jedoch lernen die Mormile schon früh, wie man sich in der Natur zu verhalten hat. In dieser Stufe gibt es keine Lager, da die Kinder noch zu jung sind.

Bienle und Wölfle: Dies sind Kinder im Primarschulalter. Wie auch bei den andern ist der Schwerpunkt der Versammlungen draussen, in der Natur zu sein. Damit uns nicht langweilig wird machen wir fetzige Fasnachtspartys und schauen zusammen Filme. Wir machen Ausflüge ins Schwimmbad und gehen Turnen. Bei dieser Stufe beginnen wir, ihnen die Grundlagen der Pfadfindertechniken beizubringen, das heisst wie verhält man sich im Wald, wie werden Knoten richtig gemacht und für welche Zwecke sind sie gedacht. Da diese ganze Theorie ziemlich trocken ist wird sie in Spiele eingebaut.

Der Höhepunkt eines Bi-Wö-Jahres ist das Sommerlager. Dies wird meistens irgendwo in der Schweiz gemacht. Man geht in ein Heim und übernachtet dort. Ein Lager dauert meistens 10 Tage. Es werden Ausflüge gemacht, diverse Spiele gespielt und eine Lagerolympiade darf auch nicht fehlen. Einer der geliebten Programme ist der bunte Abend, bei dem jede Patrouille eine Show erarbeitet und diese vorführt. Dies wird für Sie als Leser dieser Arbeit völlig ins Klischee passen, doch am schönsten ist es, nach einem anstrengenden Lagertag, gemeinsam am Lagerfeuer zu sitzen, Lieder singen und über den vergangen Tag zu sprechen.

Pfadfinder: Dies sind Kinder/Jugendliche im Alter der Weiterführenden Schulen. Auch hier ist der Schwerpunkt die Natur. Sie organisieren zum Beispiel Nachtspiele, gehen Wandern und machen diverse OLs (Orientierungsläufe). Hier werden Pfadfindertechniken als ziemlicher Schwerpunk eines Programms gesetzt. Sie lernen auch hier den korrekten Umgang mit der Natur, was eigentlich in allen Stufen ein Muss ist. Sie erfahren wie man diverse Lagerbauten richtig erstellt und vor allem, dass man diese mit Seilen befestigt und nicht mit Schrauben und Nägel, wie es andere Abteilungen machen, und was für einen Pfadfinder ziemlich lächerlich ist. Auch in dieser Stufe gibt es ein Lager. Der Unterschied liegt darin, dass die Pfadfinder nicht in einem Heim übernachten sondern in Zelten draussen in der Natur. Auch hier werden diverse Aktivitäten durchgeführt, wie zum Beispiel Kanu fahren, wandern und auch hier darf eine Lagerolympiade nicht fehlen. Eine sehr beliebte Aktivität ist der Frühsport. Er wird von allen sehr geliebt, ein Grund dafür könnte der Weckruf sein. Dieser wird so gemacht: Alle schlafen noch tief und fest und ahnen nichts. Ein Führer schleicht sich mit einem Radio ans Zelt ran und dreht ihn voll auf. Ja, ich glaube, dass dies ein Grund dafür sein könnte. Pioniere: Sie sind im Alter zwischen 16-18 Jahren. Sie treffen sich regelmässig in der Schmetta und machen zum Beispiel einen gemütlichen Hock. Sie organisieren diverse spassige Sachen wie Go-Kart fahren, Bowlen gehen und gemütliche Nachtessen in unserer geliebten Schmetta, auch besser bekannt unter dem Namen „Zentrum des Wissens“. Einmal jährlich findet die Sägässa statt. Das ist ein Wettstreit unter Pionieren des ganzen Landes. Bei diesem Wettkampf werden diverse Eigenschaften der Pioniere getestet wie zum Beispiel Kreativität bei der Kostümierung, Sportlichkeit, Feingefühl usw. Eine ganz spannende Angelegenheit. Dieses Jahr hat wieder mal unsere Abteilung gewonnen. Nur fürs Protokoll, zum fünften Mal schon. Da wir momentan nur noch zwei aktive Pioniere sind, da wir im November zu den Rovern übertreten und beide auch schon unseren Führertätigkeiten nachgehen, fallen diese Anlässe in nächster Zeit leider aus.

Rover: Das sind Erwachsene im Alter von 18 Jahren und aufwärts. Sie treffen sich regelmässig in der Schmetta und unternehmen was zusammen. „As Jassa“ gehört zu den Lieblingsaktivitäten dieser edlen Leute. Sie organisieren kleine Projekte wie zum Beispiel der Bau eines Bürogestelles aus Holz. Ich durfte dabei mithelfen und habe bei dieser Gelegenheit auch ein Foto geschossen, das aufzeigt, was für flinke Hände sie besitzen. Sie machen auch Wanderungen in den schönen Schaaner Bergen. Eine Wanderung zu Alpila oder zum Kuhgrat darf in einem Roverjahr nicht fehlen. Jeden Sommer organisieren sie ein Kanulager.
Nachdem Sie, der Leser, so viel über meine Abteilung gelesen haben, können Sie sicher verstehen, wieso man zu den Pfadfindern geht. Egal in welcher Stufe man ist, man hat in jeder eine Menge Spass und lernt auch sehr viel. Man muss kein Sportass sein oder gar eine spezielle Begabung haben. Man muss nur ein Mensch sein, der anpacken kann und Freude am Zusammensein hat. Wir achten nicht auf Religion, Herkunft oder gar Aussehen.

Wenn man sich abteilungsintern engagiert und sich Mühe gibt, wird man akzeptiert und ist vollkommen integriert. Meiner Meinung nach sind wir eine grosse Familie, die aufeinander schaut und sich jeder um jeden kümmert. Für eine Abteilung ist es sehr wichtig, dass man auf jeden zählen kann. Dies ist bei uns der Fall, darum funktioniert unsere Abteilung so wunderbar. Bei uns hat jeder seine Aufgabe, die er so gut ausführt wie es nur möglich ist. Man bemüht sich immer, und am Schluss bekommt jeder die Anerkennung, die er oder sie verdient. Wir schauen jedoch nicht nur auf uns. Wir, als gesamte Abteilung, unterstützen ein soziales Projekt in Bolivien. Wir spenden alljährlich von uns gesammeltes Geld dem Kinderheim Juan Pablo II in Sucre. Eine Ladung T-Shirt mit unserem Logo durfte auch nicht fehlen. Die Kinder freuten sich riesig und schrieben uns Dankesbriefe und schickten Fotos von sich selber und des Kinderheimes. Wir erhalten regelmässig Karten von ihnen zu Weihnachten und auch sonst während des ganzen Jahres, in denen sie uns sagen, wie sie es haben und was sie gerne tun.

Das Logo wurde von Anna Hilti und Herbert Frick entworfen. Das Logo sieht wunderbar aus und wurde von der ganzen Abteilung dankend angenommen. Wir haben eine ganze Kollektion von Kleidern mit diesem Logo bedruckt. In unserem Sortiment befinden sich Pullover, T-Shirts, Softshell-Jacken und diverse Mützen. Zu den Accessoires gehören Buttons und Kleber in verschiedenen Grössen.